Professor
Rolf Gutbrod
Architekt
(1910 -1999)
Häuser für Menschen
Rolf Gutbrod war einer der großen Gestalter und einer der bedeutendsten deutschen Architekten der Nachkriegszeit.
Eine vom "Initiativkreis Rolf Gutbrod" konzipierte Ausstellung präsentierte im Jahr 2002 in Stuttgart und Berlin erstmals Originalzeichnungen und Modelle aus dem Nachlass Gutbrods.
In hochkarätig besetzten Symposien wurden in Stuttgart und Berlin neue Facetten seines Werkes aufgedeckt.
Eine Kabinett-Ausstellung zeigte zum 100. Geburtstag eine Auswahl seiner Bauten der 1960er Jahre.
Ein darauf aufbauendes Kolloquium an der Universität Stuttgart behandelte die Entstehung und den Wandel dieser Bauwerke.
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Aktuell
Buch zum Werk Rolf
Gutbrods
Im März 2021 erschien die lange erwartete Werkmonografie. Sie beruht auf Vorarbeiten des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai) und Ausstellunginhalten des Initiativkreises aus den Jahren 2002 und 2010 sowie Veröffentlichungen verschiedener Autoren zu Teilaspekten des architektonischen Schaffens. Joachim Kleinmanns hat die Materialen umfassend aufbereitet und zu einem Kompendium zusammengefügt.
Joachim Kleinmanns: Eine Haltung, kein Stil - Das architektonische Werk von Rolf Gutbrod, DOM publishers Berlin, ISBN 978-3-86922-757-3
Buchpräsentation
Der deutsche Pavillon der Expo67 in Montreal
Blick auf den als -swinging Germany- bezeichneten Pavillon
Am 12. Dezember 2019 wurde in den Räumen der BW-Bank am Kleinen Schlossplatz ein Buch zur Geschichte des Expo-Pavillons in Montreal vorgestellt. In Anwesenheit einiger Zeitzeugen trug der Autor Joachim Kleinmanns die wesentlichen Aussagen seines Buches vor. Als Vertreter der Teams von Rolf Gutbrod und Frei Otto wurden Hermann Kendel und Berthold Burkhardt interviewt. Sie gaben nochmals einen lebendigen Einblick in die planerische und bauliche Entstehung dieses Bauwerks. Insbesondere wurde das glückliche Zusammenwirken vieler Menschen hervorgehoben.
Der Untertitel des Buches - Ein Schlüsselwerk deutscher Nachkriegsarchitektur - unterstreicht die Besonderheit dieser Gemeinschaftsleistung.
Obwohl nur für die 6 Monate der Dauer der Weltausstellung vorgesehen, hielt die Konstruktion über 40 Jahre den schneereichen kanadischen Wintern stand. Infolge mangelnder Beheizung stürzte dann ein Teil des Daches ein. Daraufhin wurde der Pavillon abgetragen. Ein im Weltmaßstab bedeutendes Bauwerk ging verloren. Allein das rechtfertigt es, der Nachwelt davon Zeugnis abzulegen!
Joachim Kleinmanns: Der deutsche Pavillon der Expo67 in Montreal, DOM publishers Berlin, ISBN 978-3-86922-751-1
Das
Gutbrod
Treffpunkt der Region
Das Gutbrod von der Friedrichstraße - © Dirk Wilhelmy
Die Region Stuttgart hat im September 2017 einen Veranstaltungsort im 1. Obergeschoss des Hahn-Hochhauses (1962-64) geschaffen. Als Hommage an den Architekten wurde für die Räumlichkeit der Name - Das Gutbrod - gewählt.
Die Lounge mit zentraler Bar und angeschlossenem Seminarraum soll räumlicher Anker für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region sein.
Frei Otto
Denken in Modellen
Eingangsbereich der Ausstellung - © Elke Schmitter
Rolf Gutbrod und Frei Otto haben viele ihrer weltweit anerkannten Bauten gemeinsam realisiert. Besonders zu erwähnen sind der deutsche Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal und das Hotel- und Konferenzzentrum in Mekka.
Montreal kommt deshalb besondere Bedeutung zu, weil Rolf Gutbrod als zum Wettbewerb aufgeforderter Teilnehmer Frei Otto eingeladen hat, mit ihm gemeinsam teilzunehmen. Rolf Gutbrod hat also frühzeitig die Besonderheit der Arbeiten Frei Ottos erkannt. Für Frei Otto, der bis dahin durch leichte, beschwingte Zeltkonstruktionen im wesentlichen im Rahmen von Ausstellungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, bedeutete der Welterfolg von Montreal den Durchbruch.
Wir besuchten daher am 12. Februar 2017 mit grossem Interesse die Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe. Eine dem Pritzger-Preisträger angemessene Hommage.
Der lange Tisch mit Modellen aus allen Schaffensperioden - © Elke Schmitter
Nachdem einige Mitglieder des Initiativkreises auch zeitweise bei Frei Otto gearbeitet haben, fand ein reger Austausch statt. Erinnerungen wurden wach!
60. Geburtstag der Stuttgarter Liederhalle
1951-1956 nach den Plänen der Arbeitsgemeinschaft Prof. Adolf Abel und Prof. Rolf Gutbrod errichtet.
Blick auf die Liederhalle vom Robert-Bosch-Platz
Blick ins untere Foyer
Wir trafen uns am 8. Oktober vor dem Haupteingang dieses nach wie vor beeindruckenden Gebäudes. Da an diesem Tag keine Veranstaltung stattfand und auch das Restaurant geschlossen war, konnten wir nur in einem großen Bogen aus der Umgebung die Einordnung betrachten und einige städtebauliche Aspekte und architektonische Details diskutieren.
Wandelgang mit seinen unterseitig angebrachten Mosaiken
Hier hat sich in 60 Jahren viel verändert. Die Liederhalle hat mit dem revitalisierten Bosch-Areal, dem Hotel Maritim, dem Kultur- und Kongresszentrum, der jüngsten Erweiterung der Hochschule für Technik neue Nachbarn bekommen. Zusammen mit damals schon vorhandenen Bauwerken, wie der Alten Reithalle und dem Max-Kade-Heim ist ein dicht gepacktes Quartier entstanden, das wohltuende Auflockerung durch den Hoppenlaufriedhof, den Robert-Bosch-Platz, den Platz der deutschen Einheit und den Berliner Platz erfährt.
Alte Reithalle (1887-1888, Architekt Robert von Reinhardt)
Frühjahrstreffen April 2016
Wir trafen uns am 9. April bei vitra by store - Charlottenstraße 29-31 - im Loba-Haus, weil dieses Gebäude gemeinsam mit dem Nachbargebäude vor kurzem renoviert wurde und der Shop sich dort auf mehreren Ebenen auf ins Auge springende Weise präsentiert.
Von außen erscheint Rolf Gutbrods Loba-Haus (1949 -1950) und sein von Paul Stohrer entworfener Nachbar (1953 - 1955) wieder in voller Originaltät hergestellt zu sein.
Bei genauem Hinsehen erkennt man allerdings viele kleine Kompromisse, die durch heutige technische Anforderungen (Schallschutz, Brandschutz etc.) ausgelöst sind. Vermisst wurde auch der charakteristische Loba-Vogel, der die konkave Ecke des Gebäudes schmückte und die umgangssprachliche Bezeichnung hervorgerufen hat.
LOBA-Haus von der Blumenstraße
Panoramaaufnahme von der Charlottenstraße mit Blick in die Alexanderstraße - LOBA-Haus (Rolf Gutbrod) und sein Nachbar (Paul Stohrer)
Nach Führung durch die Ausstellung und das Büro des vitra-Ladens kleine Verschnaufpause der Teilnehmer am eleganten Tisch.
Über die Blumenstraße > Uhlandstraße > Olgastraße ging es zur Moserstraße/Eugenstraße. Dort hat Gutbrod als Wiederaufbau eine Wohnanlage mit Eigentumswohnungen errichtet. Eine Bronzetafel am Gebäude macht darauf aufmerksam:
EUGENSTRASSE 16 BIS MOSERSTRASSE 26
NACH WIRTSCHAFTLICHEN IDEEN VON DR. DR. DAUNER UND PLÄNEN DES ARCHITEKTEN PROF. ROLF GUTBROD
ENTSTANDEN 1950 -1952 DIESE GEBÄUDE ALS ERSTE EIGENTUMSWOHNUNGEN IN DEUTSCHLAND."
Gutbrod brachte den gewünschten Eigenheimcharakter" dadurch zum Ausdruck, dass er individuelle Fassadenelemente, wie unterschiedliche Glasbausteinornamente an den Stirnseiten der Treppenhäuser und differenzierte Brüstungen an den großzügig geschnittenen Balkonen verwendet. Eingebaute Läden oder Werkstätten im Erdgeschoss beleben die Anlage.
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Über die Eugenstaffel und die Urbanstraße erreichten wir den Musikturm (Hochschule für Musik und darstellende Kunst). Seine Aussichtsplattform bietet einen Panoramablick auf die Innenstadt. Einige bedeutende Baustellen z.B. Landtag, Landesbibliothek und Stadtmuseum (Wilhelmspalais) konnten begutachtet werden.
Trotz des trüben Wetters gelang mit dem iphone ein erstaunlich gutes Bild.
Panoramaaufnahme (120°) vom Turm der Hochschule für Musik und darstellende Kunst
Berichte zu Treffen vergangener Jahre können in der Rubrik "Initiativkreis" nachgelesen und betrachtet werden!
Rolf Gutbrod »von Stuttgart nach Mekka«
Zum 100. Geburtstag hat der Initiativkreis Rolf Gutbrod eine Festschrift herausgegeben.
Sie umfasst 60 Seiten und enthält Beiträge ehemaliger Schüler zu Schlüsselbauten und zur Lehre, eine stadtgeschichtliche Einordnung und eine allgemeine, architekturgeschichtliche Betrachtung.
Illustriert durch zahlreiche Abbildungen und bisher unveröffentlichte Fotos sowie Impressionen der Ausstellung des Jahres 2002.
Die Publikation ist nicht mehr verfügbar. Sie ist in öffentlichen Bibliotheken zugänglich.
Ausstellungen Symposien Animationen
Februar 2002
Wieder veröffentlicht: Juli 2009
Zuletzt aktualisiert: März 2021
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