Professor
Rolf Gutbrod
Architekt
(1910 -1999)
Häuser für Menschen
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Pressetexte
Berliner Ausstellung
AKADEMIE DER KÜNSTE
Abteilung Baukunst
AUSSTELLUNG vom 18. August bis zum 15. September 2002 in der
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Berlin-Tiergarten
Eröffnung: Sonntag, 18. August 2002, 11.30 Uhr
Symposium zur Aktualität von Rolf Gutbrod am 5. September 2002, 19.00 Uhr
Die aus Stuttgart übernommene Ausstellung und das Symposium wurden vorbereitet und organisiert vom "Initiativkreis Rolf Gutbrod", bestehend aus Schülern, Mitarbeitern und Freunden des Architekten und der Akademie der Künste, Berlin.
Text: 1267 Zeichen, 180 Wörter
Rolf Gutbrod war ein bedeutender Architekt und wegweisender Lehrer. Herausragende Bauten in Stuttgart, Berlin, Köln und Wien begründeten seinen internationalen Ruf. Richtungsweisend waren die Stuttgarter Liederhalle in den fünfziger Jahren, der Deutsche Pavillon auf der EXPO 1967 in Montreal sowie zahlreiche Projekte für den arabischen Kulturkreis.
Die vom "Initiativkreis Rolf Gutbrod" konzipierte und zuvor schon in Stuttgart gezeigte Ausstellung präsentiert Originalzeichnungen aus dem Nachlass, der im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau in Karlsruhe aufbewahrt wird. Weitere öffentliche und private Leihgeber stellen Originalmodelle und -zeichnungen zur Verfügung. Videos von Originalfilmen ergänzen die Pläne, Zeichnungen und Fotografien. So ist die Ausstellung eine umfassende Retrospektive eines vielfältigen und spannungsreichen Lebenswerks und einer kreativen Teamarbeit.
Die Ausstellung wird gezeigt in den Räumen der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin-Tiergarten.
Ergänzt und erweitert wird die Ausstellung durch ein ebenfalls in der Akademie der Künste stattfindendes Symposion mit wissenschaftlichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Dazu sind hochkarätige Kollegen und Architekturtheoretiker eingeladen, die das Werk Rolf Gutbrods vor dem Hintergrund der aktuellen Architekturdiskussion gerade in Berlin reflektieren und ihr neue Impulse vermitteln werden.
Stuttgarter Ausstellung
Text A: 1686 Zeichen; 212 Worte
Rolf Gutbrod war ein großer Architekt und ein wegweisender Lehrer. Herausragende Bauten in Stuttgart, Berlin, Köln und Wien begründeten seinen internationalen Ruf. Richtungweisend waren die Stuttgarter Liederhalle der 50er Jahre, der Deutsche Pavillon auf der Expo '67 in Montreal sowie zahlreiche Projekte für den arabischen Kulturkreis.
Die Ausstellung wurde vom 'Initiativkreis Rolf Gutbrod' konzipiert. Sie zeigt erstmals Originalzeichnungen aus dem Nachlass, der im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau in Karlsruhe aufbewahrt wird. Weitere öffentliche und private Leihgeber stellen Originalmodelle und Originalzeichnungen zur Verfügung. Videos von Originalfilmen, Diaschauen und Computeranimationen ergänzen die Pläne, Zeichnungen und Fotografien. So ist die Ausstellung die erste umfassende Retrospektive eines vielfältigen und spannungsreichen architektonischen Lebenswerks und einer kreativen Teamarbeit.
Die Ausstellung wird in den Räumen der Baden-Württembergischen Bank AG auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart präsentiert. Auch dieser 1999 bis 2001 von Joachim Friedrich von Berg umgebaute und erweiterte Bau ist ein Werk Gutbrods.
Ebenfalls in einem von Gutbrod geplanten Bau findet das Symposium mit wissenschaftlichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion statt: Die zusammen mit Adolf Abel konzipierte Liederhalle machte Gutbrod in den 50er Jahren schlagartig zu einem international beachteten Architekten. Das mit hochkarätigen Wissenschaftlern und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte besetzte Symposium reflektiert das Werk Gutbrods vor dem Hintergrund der aktuellen Architekturdiskussion. Ausstellung und Symposium vermitteln der aktuellen Diskussion neue Impulse.
Text B: 4487 Zeichen 616 Worte
Als deutsche Expo-Pavillons noch architektonische Innovationen waren und Aufbruchsstimmung verbildlichten, da war Rolf Gutbrod einer der großen Gestalter. Als Bauherren noch Persönlichkeiten waren und nicht nur renditesüchtige Investoren, da fanden sie in Gutbrod ihren Baumeister. Als Architekten noch Leitfiguren der Gesellschaft waren, Bildung, Kreativität, Offenheit und Durchsetzungsvermögen repräsentierten, da war Gutbrod einer ihrer herausragendsten Vertreter.
1910 in Stuttgart geboren blieb er Zeit seines Lebens der Stadt verbunden, die ihn 1991 mit der Bürgermedaille für seine Verdienste ehrte. Hier besuchte er die Waldorfschule, studierte an der 'klassischen' Stuttgarter Architekturschule und war von 1953 bis 1972 Professor an der Hochschule.
Mit der Liederhalle schuf er zusammen mit Adolf Abel eine der Inkunabeln der deutschen Nachkriegsarchitektur, die auch international wahrgenommen wurde. Hier war ein Meisterwerk entstanden, das anstelle von Symmetrie, Axialität und machtvoller Hierarchie mit spielerischer Leichtigkeit und fließendem Schwung den jungen demokratischen Staat repräsentierte. Selbst große Sichtbetonflächen verwandelten sich unter Gutbrods Hand in rhythmisierte Reliefs, Dachkanten heben sich an den Ecken zum Flug in den Himmel und Treppen wirbeln in den Raum. Aber Gutbrod wäre kein großer Architekt gewesen, wenn er aus diesen Motiven einen Stil oder werbewirksame Markenzeichen seiner Architektur gemacht hätte. Er sagt von sich selbst, dass er nicht wisse, wie Architektur auszusehen habe. Nicht das Fertige, sondern der Weg dahin war ihm wichtig, weshalb er keine 'Schule' begründete und auch keine 'SchÜler' hatte. Immer wieder galt ihm das Experiment mehr als der sichere Erfolg: Seien es die normierten Wohnhäuser in der Moserstraße, die Eternitplatten am Loba-Haus am Olgaeck, das fliegende Dach der ungemein leichten Milchbar am Killesberg, die Bauten des SWR bei der Villa Berg und in der Neckarstraße oder sei es die skulpturale Großform des Hahn-Hochhauses an der Friedrichstraße in Stuttgart.
Gleiches gilt für das Dorlandhaus an der Urania, die Wohnbebauung neben der Deutschen Oper in Berlin, die Universitätsbauten in Köln oder die Deutsche Botschaft in Wien. Alle seine Bauten haben ihre eigene Selbstverständlichkeit und fügen sich der jeweiligen Situation feinsinnig ein. Alle sind auch Versuche auf dem schmalen Grad zwischen Funktionalität und Organik, zwischen tektonischer Strenge und Freude am Skulpturalen. Als 'heitere Improvisation' bezeichnete er den mit Frei Otto entwickelten deutschen Pavillon auf der Expo in Montreal 1967. Die Architekten hatten nur 14 Monate Zeit für Entwurf, Berechnung, Herstellung und Montage. Sie waren sich bewusst, dass mit der Zeltkonstruktion 'keine Hochform am Ende einer langen Entwicklung, sondern eine Anfangsform mit Schwächen und Fehlern' entstanden war. Welcher Architekt wagte es heute, so von seiner Architektur zu sprechen? Die Suche nach neuen dem Ort und den Funktionen angepassten Formen bestimmte auch seine wiederum in Zusammenarbeit mit Frei Otto geplanten und realisierten Bauten im arabischen Raum. Hier fand er einen Kulturkreis, der der Vorstellungswelt des Anthroposophen und vielgereisten Weltmannes entsprach - Spiritualität und Humanität.
Viele von Gutbrods Bauten stehen inzwischen unter Denkmalschutz, bleiben also der Nachwelt als Zeugnisse deutscher Architekturgeschichte und beispielhafter Architektur erhalten. Damit das Werk und die Person Rolf Gutbrods - als Vorbild nicht für eine bestimmte Architektur, sondern als Vorbild für eine Haltung - nicht in Vergessenheit gerät, hat in Stuttgart der 'Initiativkreis Rolf Gutbrod' eine Ausstellung mit Originalzeichnungen und Modellen aus dem Nachlass Gutbrods konzipiert. Sie findet in der von Gutbrod 1963 bis 1965 gebauten und in den letzten Jahren von Friedrich von Berg renovierten und umgebauten Baden-Württembergischen Bank auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart statt.
Ein anderer Bau Gutbrods, der Mozartsaal der Liederhalle, bildet den Rahmen des Symposiums mit wissenschaftlichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion. Das mit hochkarätigen Wissenschaftlern und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte besetzte Symposium reflektiert das Werk Gutbrods vor dem Hintergrund der aktuellen Architekturdiskussion.
Für Liebhaber der Architektur Gutbrods und für alle, die es werden wollen, bietet der Initiativkreis Rolf Gutbrod' am Samstag, den 15. Juni 2002 Führungen zu seinen Bauten in Stuttgart an.
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